Golden Rock

So. 13.01.08 YANGON – BAGO – GOLDEN ROCK

Wieder genossen wir ein ausgiebiges, geruhsames Frühstück um dann Richtung Bago aufzubrechen. Vorbei an dem Kriegsdenkmal des zweiten Weltkriegs, das den 27,000 Soldaten der Commonwealth-Streitkräfte gewidmet ist, die in Burma gefallen sind, fahren nach einiger Zeit über die Sittaung Brücke. Hier brummen die Aktivitäten am Flussufer, wir besuchen in Bago den traditionellen Einheimischenmarkt mit seinen intensiven Farben und Gerüchen, besuchen weitere kleine Märkte am Wasser und sehen dem Kommen und Gehen von kleinen Flussbooten mit Passagieren und Frachtgut zu. Wir überholen von Wasserbüffeln gezogene Karren die gemächlich die Landstraße entlang fahren, und ziehen an altersschwachen, mit Menschen und Gepäck überladenen Pickups vorbei, die gemächlich die recht gut ausgebaute Strasse entlang tuckern. In der Gemeinde Kyaikhtiyo steigen wir vom Auto auf einen speziellen, offenen Lastwagen um und fahren ca. 45 Minuten in halsbrecherischer Manier hinauf zum Kinmon Basislager.

Von dort aus geht die Reise nun zu Fuß weiter hinauf zum goldenen Felsen.

Gepäck- und Sänftenträger stehen zwar bereit, wir reihen uns aber in den Pilgerstrom ein, der die betonierte Strasse bergauf zieht. Links und rechts der Strasse laden kleine Buden zur rast ein, verkaufen Händler alle möglichen Geschenke als Mitbringsel oder spezielle Tinkturen, die einen nahezu unsterblich werden lassen sollen. Uns begegnen viele Pilger, die den Berg von ganz unten hinaufgestiegen sind. Nach rund 45 Minuten Aufstieg erreichen wir unser knapp unterhalb des Gipfels gelegenes, mit allem Notwendigen (auch die Deutsche Welle gibt es über Satellit mit Börsennachrichten) ausgestattetes Zimmer im Mountain Top Hotel beziehen. Aus dem Fenster erschließt sich uns ein herrlicher Blick über die weite, grüne Bergwelt. Doch langsam wird es später Nachmittag, der Sonnenuntergang steht bevor, es wird Zeit zum goldenen Felsen zu gehen.

Dort, wo wie bei jeder Pagode die Schuhe auszuziehen sind, sollten diese auch mitgenommen werden – wir nahmen unsere nicht mit und mussten sie zum abendlichen Essen-Gehen nachträglich noch eigens holen. Dann der Goldene Felsen: Am Schrein befindet sich ein kleiner Stupaturm auf dem Goldenen Felsen, einem massiven Granitbrocken. Mit Blattgold bedeckt balanciert er in gefährlicher Lage auf dem Berggrat, und wird – wie behauptet wird – „auf den Haaren Buddhas an Ort und Stelle gehalten“. Wir genießen mit hunderten ergriffenen Pilgern am späten Nachmittag die Aktivitäten am Schrein, die sich zum Sonnenuntergang mit Gesängen und Musik steigern.

Das anschließende Abendessen in der Pilgergasse: Hervorragend, sauber und nicht mal überteuert…

Di. 15.01.08 YANGON – TWANTE – YANGON

Heute steht eine Bootstour auf dem Programm: Wir fahren auf einer umgebauten klassischen Barke, der RV Mahaythi vom Yangon-River auf einem von den Engländern angelegten Kanal und stecken erst mal im so dichten Nebel fest, dass wir an Land anlegen müssen. Nach einer halben Stunde ist der gespenstische Spuk vorbei, die Sonne zerteilt die Nebelschwaden und wir können weiterfahren: gemütlich bei einigen Tassen Tee in unseren bequemen Korbsesseln das lebendige Treiben auf dem Wasser betrachtend, sind wir nach rd. 1,5 Stunden in Tawnte, einer bezaubernden kleinen Stadt völlig ohne Touristen Mit einer Pferdekutsche erkunden wir diese pittoreske, kleine Flussstadt. Wir sehen, wie Fischerboote entladen werden, sehen betelnusskauende Rikschafahrer, die riesige Tontöpfe transportieren und gelangen so in die Töpfereigegend, wo wie zu Urzeiten unter unsäglichen Arbeitsbedingungen Tontöpfe hergestellt werden.

Auf der Rückfahrt nach Yangon werden wir mit einem myanmarischen, traditionellen Mittagessen verwöhnt. Nach unserer Ankunft im geschäftigen Hafen von Yangon am späten Nachmittag haben wir noch Lust auf Besichtigungen und bummeln gemütlich durch das Chinesische Viertel. Hier erstehen wir noch moscito-coil-spiralen als Mückenabwehr für die hoffentlich auf der weiteren Reise noch folgenden lauschigen Terrassen-Abenden sowie Tigerbalmsalbe für alle Fälle, damit mögliche Mückenstiche nicht jucken…